Die Folgen und Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind sowohl bei uns in Deutschland als auch in unserem Einsatzort im westkamerunischen Foumban spürbar.

Obwohl der Preisanstieg bei uns in Deutschland auf den Schuh drückt und sich dadurch viele in einer finanziell unangenehmen Lage befinden, bedeutet der Krieg und die damit einhergehenden Engpässen und eingeschränkten Lieferketten für viele Familien in Kamerun eine ernsthafte Gefährdung der Existenzgrundlage.

Seit dem russisch-ukrainischen Krieg sind die meisten Lebensmittel- und Güterpreise des täglichen Bedarfs rasant in die Höhe geschnellt. Ferner kommt dazu, dass mit der afrikanischen Meisterschaft, die dieses Jahr in Kamerun stattfand, die Lebensmittelpreise bereits auf ein neues Niveau angehoben wurden und diese nun durch den Krieg im Europa ein erneutes Extrem darstellen.

Obendrein löste der Krieg in Kamerun eine Knappheit von wichtigen Grundnahrungsmitteln wie etwa Mehl, Mais, Reis, Speise- und Pflanzenöl aus, wie uns unsere ortsansässigen Partner klagend und hilfesuchend berichten. Auch der Preis für Treibstoff ist auf einem neuen schockierenden Rekordhoch, sodass das Ausweichen der Einkäufe in umliegende Dörfer und Städte, die noch Vorräte besitzen, aufgrund der langen Anfahrten unmöglich erscheint.

Der Russland-Ukraine-Krieg bedeutet daher eine Verarmung der Ärmsten unter den kamerunischen Familien. So klagen die Leiter*innen der betreuten Waisenhäuser darüber, dass es ihnen durch die brisant steigenden Preise schlichtweg nicht weiterhin möglich erscheint, eine ausreichende Lebensmittelversorgung für die Waisenkinder zu gewährleisten.

Als uns die Hilferufe und Meldungen über die ausweglose und elende Lage, in der sich die betreuten Waisenhäuser des Vereines ereilten, ließ der Verein aus dem Spendentopf den Waisenhäusern Gelder zukommen, sodass Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs für die Waisenkinder angeschafft werden konnte.

Da in Foumban eine Lebensmittelknappheit herrscht, musste eine fünfstündige Autofahrt zu der entfernten Hauptstadt Jaunde zurückgelegt werden, um Essen anzukaufen. Die finanziellen Mittel aus den Vereinsspenden mit dem Lebensmittel erworben werden konnten, gewährleisten seither wieder eine kurz- und mittelfristig gesicherte Lebensmittelversorgung für die Waisenkinder. Aufgrund dessen, dass auch die Nachbarschaft vom Preisanstieg und die daraus entstehenden Krisen und Problemen betroffen sind, wurde kurzerhand die Menge der Essenszubereitung in den Waisenhäusern enorm aufgestockt, um auch die Nachbarskinder mit Nahrung zu versorgen.